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1.0 Samen sammelnGinkgo-Samen wird nur an Stellen nah einem männlichen Ginkgo gesammelt.
Ginkgo ist zweihäusig. Samen einzeln stehender weiblicher Bäume wird nicht keimen.
Der Abstand zwischen einem weiblichen und männlichen Ginkgo sollte weniger als 100 m betragen.
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In Abbildung 1 sind zwei reife Ginkgo-'Früchte' dargestellt.
Der Samen ist von einer fleischigen Samenhülle umgeben, die am besten
noch an der Sammelstelle vom Samen getrennt werden sollte. Noch
haftende Reste der Hülle am Samen können später im warmen
Wasser entfernt werden. Es sollte nur Samen vom Boden gesammelt
werden, da die Befruchtung des Samens häufig erst nach
dessen Fall stattfindet [2].
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Abb. 1 |
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1.1 Stratifikation
Ist eine Stratifikation des Ginkgo-Samens notwendig?
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Abb. 2 |
In Abbildung 2 ist ein Stratifikationstopf zu sehen, dessen Inhalt mit Hilfe eines engmaschigen Drahtnetzes vor Nagetieren gesichert wird. Das Netz ist mit einem Draht am Topf befestigt.
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Spätestens ab April wird wöchentlich kontrolliert, ob der Samen keimt. Der keimende Samen wird entnommen und ausgesät, der Rest bleibt bis zur nächsten Kontrolle im Topf. Es gibt Insekten, die in der Keimphase an den frischen Keimwurzeln knabbern. In diesem Fall sollte öfter kontrolliert und ein anderer Standort für die Töpfe gewählt werden.
1.2 Aussaat1 cm tief in Aussaatschalen mit Wasserabzugslöchern. Der Samen sollte in der Schale 'liegen', wie in Abb. 3 links oben, und nicht mit dem spitzen Ende nach oben/unten weisen. Die Keimwurzel entspringt immer aus einem der spitzen Enden des Samens. Standort: draussen. Eine Plastik- oder Folienabdeckung schadet mehr als sie nützt. Das Substrat sollte sehr locker und einen hohen Sandanteil aufweisen. Die Sämlinge haben fleischige, sehr empfindliche Wurzeln, die beim Umpflanzen aus einem verdichtetem, schweren Substrat leicht abfallen würden. Ein Substrat mit einem hohen Sandanteil trocknet schneller aus! Vor allem an heissen Tagen im Sommer ist eine Kontrolle, je nach Standort, unter Umständen mehrmals täglich nötig. Gut bewährt hat sich eine Mischung aus ca. 60% Aussaaterde und 40% Sand. Nach 2-3 Wochen ab der Keimung kann regelmässig bis Anfang Oktober gedüngt werden. Ein Ginkgo gedeiht gut im Halbschatten aber noch besser in voller Sonne. Wenige Wochen alte Ginkgo-Sämlinge sollten im Hochsommer vor zu starker Sonneneinstrahlung geschützt werden.
1.3 Keimdauer frischer Ginkgo-SamenWird der im Herbst frisch gesammelte Ginkgo-Samen sofort einer Naturstratifikation unterzogen, ist es sehr wahrscheinlich, dass ein grosser Teil des Samens bis zum Sommer nächsten Jahres keimt. Der Samen kann auch überliegen und erst im zweiten Frühjahr keimen.
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Abbildung 3 zeigt einige Tage alte Ginkgo biloba Keimlinge. Die Keimung erfolgte im Stratifikationstopf Anfang Juni 2001. Beginn der Naturstratifikation: Anfang November 2000.
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Abb. 3 |
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Abb. 4 |
In Abbildung 4 sind Jungpflanzen der Anfang Juni 2001 gekeimten Ginkgo biloba Samen dargestellt. Das Foto entstand am 2001-11-14. Der höchste Baum in der Schale ist 16 cm hoch. Substrathöhe: < 3 cm. Es wachsen im ersten Jahr ca. 30 Bäume auf einer Fläche von 28 cm x 20 cm. Jedes Jahr im Frühjahr wird umgetopft (pikiert).
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1.4 WinterschutzEin Ginkgo-Sämling aus einer Keimzeit bis Anfang Juni, kann auch draussen geschützt überwintern¹. Erprobt ist die erfolgreiche Überwinterung von 1-jährigen Ginkgo-Bäumchen draussen in ihren Aussaatschalen, zugeschüttet mit Buchenlaub unter einem Dach. Buchenlaub eignet sich dafür besonders gut, da es schlecht verrottet.
2.0 Samen kaufenDer Kauf von Ginkgo-Samen ist Vertrauenssache. Ein guter Fachhändler sollte auf folgende Fragen eine Antwort geben können:
Bei Spezialanbietern gibt es manchmal Ginkgo-Keimlinge zu kaufen, Abbildung 3. Meist nur für ein paar Tage im Jahr.
3.0 AnmerkungSollten Sie Fehler entdecken, Verbesserungsvorschläge oder Fragen haben, würde ich mich über eine eMail von Ihnen freuen. Copyright © by Waldemar J. Froehlich Jede nicht kommerzielle Verwertung ist erlaubt. Jede kommerzielle Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Autors. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen und die Einspeisung in elektronischen Systemen. Information: info@mintrax.de |
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[2] Eduard Strasburger u.a.: Lehrbuch der Botanik für Hochschulen, 34. Aufl. 1998, Spektrum Akademischer Verlag
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Information: info@mintrax.de
Zuletzt aktualisiert: 2003-03-28 , 09:15 h