Gesendet von mintrax (62.104.210.101) am 10 März 2003 um 08:00:37 h
Bezug auf: Re: Schnitt der Keimwurzel / Glückwunsch Waldemar, gesendet von Philipp Förster am 08 März 2003 um 22:21:01 h
Hallo Philipp,
ein Wurzelschnitt bewirkt, meiner Beobachtung nach, eine Verzweigung der Wurzel nah an der Schnittstelle. Das gilt sowohl für Jungpflanzen als auch ältere Bäume. Ein Schnitt der Keimwurzel bewirkt also, dass sich die Wurzel nur einige wenige mm bis cm unter der Substratoberfläche verzweigt.
Werden solche jungen Pflanzen sofort in eine flache Schale gesetzt, so entwickeln sich alle Wurzeln zwangsläufig zur Seite.
Beim Auspflanzen ins Feld verzweigen sich die Wurzeln nach dem Schnitt auch, allerdings wachsen viele von denen in die Tiefe.
Es kommt auch vor, dass sich nach dem Schnitt einer Keimwurzel oder einer Wurzel von noch jungen Sämlingen wieder eine starke Hauptwurzel bildet, ähnlich der vor dem Schnitt.
Es ist von der Baumart abhängig, wie stark sich die Wurzeln verzweigen.
Den Keimwurzelschnitt habe ich schon oft beim Acer palmatum durchgeführt. Die Sämlinge sind gar nicht so empfindlich wie oft angenommen wird. Aber vielleicht habe ich die nicht so empfindlichen erwischt. Na gut - Acer pseudoplatanus ist robuster. Der Keimwurzelschnitt ist beim A. palmatum nicht unbedingt notwendig, da das Dickenwachstum im ersten Jahr im Vergleich zu A. pseudoplatanus nicht so stark und die Wurzel dementsprechend dünn und beweglich ist. Die Wurzel eines A. palmatum kann ohne Nachteile für die Zukunft des Baumes erst im folgendem Frühjahr nach der Aussaat gekürzt werden. Wenn nur wenige Sämlinge vorhanden sind, vielleicht die bessere Methode.
Ich habe noch nie mit Bewurzelungshormonen gearbeitet.
> Wie sich die Wurzelansätze weiterentwickelt
> haben, werde ich ein paar Wochen sehen
Würde mich interessieren. Kannst mal berichten, wie sich die Pflanzen im Vergleich entwickelt haben.
Bis dann
Waldemar